Auf zur Wollsteiner Dampf Parodie? Agonie? Parädchen? (13.B.)

[SU45-115]

Hallo allerseits,

Eigentlich standen für den 04. Mai ja diverse Sonderfahrten in Deutschland zur Auswahl auf dem Programmpunkt. So standen Bundesbahndampflok,
die Berliner 52, Neustrelitzer Ferkeltaxi, sowie eine PRESS 185 mit Sonderzug nach Waren allesamt allein im Berliner Umfeld zur Auswahlmöglichkeit.
Aber am Ende fiel die Entscheidung dann doch wieder auf die Fahrt nach Wollstein zur diesjährigen Parodie, und dass mehr als knapp, denn ganz 
genau fiel diese Entscheidung erst beim ausfahren aus der Garage und einbiegen auf die Schnellstraße hinter meiner Wohnung. Also wieder nach 
Wolle. Immerhin hatten die Cottbuser mit 41 1144 und dem Alex(LDK) seiner 52 8079 zwei richtige Dampfloks im Angebot, welche die Parodie in
Wolsztyn noch ein wenig dazu verbachte, wenigstens als Miniparade durchgehen zu lassen. In Wirklichkeit ist das Ganze dort nichts weiter mehr als
eine große Kirmes mit Gleisanschluss, auf welcher zur Belustigung der Massen am Nachmittag für ein, zwei Stündchen hin und her gefahren wird
mit ordentlich Gepfeife aus allen Rohren. Das ist bis weit in die Umgebung wahrzunehmen, so auch in Wroniawy, wo ich mich zu der Zeit aufhielt, 
als das Hauptbespaßungsprogramm dort durchgezogen wurde. Doch schauen wir uns an, was nun dort zur "großen Parade"   
wie es bei DSO bereits groß getönt wurde, aufgefahren wurde. Aus Deutschalnd wie schon gesagt die 41 1144 und 52 8079. Aus Tschechien war
ebenfalls eine 52undfünfziger anwesend. Dazu dann die einzige noch fahrtaugliche Lok aus Wolsztyn, die Pt47-65. Dazu noch die TKh aus Wroclaw,
welche mehr unfreiwillig gegen ihren Willen dorthin verfrachtet wurde. Und dann noch wieder die Tubice aus Belgien per Lkw heran gekarrt, genau
so wie die Cockerril aus Luxemburg, in meinen Augen ein Teekessel, dem irgendwer mal irgendwann ein paar Räder drunter geschraubt hat. In Wolle
dann selber, ein Turbostonka(SM42.12) von PKP-Cargo vor den Wollsteiner Donnerbüchsen, bei dem Anblick konnte ich mir ein Grinsen nicht mehr
verkneifen und dachte nur so, wie peinlich.... . Nun wäre aus Deutschland nicht der Sonderzug mit den beiden Dampfern noch angereist, wie grotesk
und jämmerlich hätte wohl diese "große Parade" wohl ausgesehen? Die Pt, dahinter dann die beiden Dreikuppler aus Wroclaw und Belgien und dann 
noch der Teekessel aus Luxemburg sowie die tschechische 52. Wahnsinn! Nun begeben wir uns hinüber zur Ladestraße und zählen dort mal die 
unzähligen Massen an Fressbuden und Krimskrams Verkäufern, welche ihre Ware den belustigten Massen feil boten tun. Sie übersteigen die Anzahl 
an aufgefahrenen betriebsfähigen Dampfloks, (wenn man die Cockerril und Tubice mal großzügig dazu rechnen möchte), bei weitem. Immerhin
verhungern und verdursten muss an jenem Tage niemand dort vor Ort, ich zog es aber vor, mein Hunger und Durst im nahen Biedronka zu stillen,
und dort meine bescheidenen Vorräte für den Tag zu kaufen. Ist immer  noch allemal preiswerter als wenige Meter weiter bei den vielen Fressbuden.

So ging die Reise also morgens um halbsieben bei Berlin los. Gegen neun Uhr wurde die Gegend um Babimost erreicht, wo ich mich an einen sehr
einsam und fernab jeglicher Bebauung gelegenen Feldweg BÜ in Position begab. Um 09:23 sollte dort eigentlich ein Regio von Gorzów nach 
Zielona-Góra vorbei kommen, die Betonung liegt aber auf sollte. PR-Lubuskie eben. Der IC nach Gdynia mit EP07 1022 kam dafür aber auf die 
Sekunde pünktlich daher und das erste Bild des Tages war im Kasten.


Der nächste IC, dieses mal aus Gdynia, sollte dann anderthalb Stunde später hier vorbei kommen. Viertelstunde vor diesem, taucht plötzlich Hai 
Nummer eins auf und wurde von mir als Nachschuss erlegt. War wohl der mit anderthalb Stunden verspätete Regio gewesen.


Der IC nach Zielona-Góra dann wieder pünktlich mit EP07 1064 davor.


Der IC kreuzte in Sulechow mit dem Cottbuser Sonderzug nach Wolle und trat um 11:20 auf die Bühne. 




Und Blick hinterher.


Hiernach fuhr ich zunächst nach Tuchorza. Doch der Auflauf an Teletubbis, welche sich am Ende noch gegenseitig im Bild standen, ließ mich diese
Örtlichkeit zehn Minuten vor dem Sonderzug wieder flink verlassen und ich fuhr ein paar Kilometer weiter an einen Feldweg BÜ, wo ich nun ganz 
allein dort stand. Tuchorza hatte ich zudem schon im September letzten Jahres fotografiert, damals war 01 509 mit dem Sonderzug zur Parodie dort
entlang gefahren. Hat man also schon im Kasten, und auch damals mit im Bild stehenden Fuzzies.


Und Jens freut sich wie Bolle auf der Lok des Alex.


In Wolsztyn dann eine Runde über die Veranstaltung, aber nur weil ich bei einem Mobahändler noch etwas kaufen wollte, was es so nicht im Laden zu kaufen gibt,
was am Ende auch gelang. Dann ging es sofort und fluchtartig raus aus Wolsztyn nach Wroniawy, dem Trubel zu entfliehen. Dort kam dann nach der Parodie zu 
Wollstein, SU45 079 mit den TurKol Wagen vorbei auf dem Weg nach Nowa Wies Mochy. Eine Stunde brutzelt man in der Sonne, doch wenn der Zug kommt, ist
der nächste Wolkenschatten zur Stelle. In diesem Fall noch ganz knapp hinter meinem Rücken.


Die Rückfahrt nach Wolle musste dann Wolkenschatten bedingt kurzfristig umverlegt werden, als der Fiat schon in Sichtweite, wurde es dunkel. In Windeseile 
die Leiter zusammen geklappt und ins Auto verfrachtet und ab zur anderen Seite von Wroniawy, wo Sonne war.


Anschließend ging es für den Fiat dann nach Poznan, wo ich den Zug in Tloki noch einmal fotografiert habe.


Dann ging es wieder an die Strecke nach Zbaszynek, denn der Sonderzug nach Cottbus war nun auf dem Rückweg. Eine Stelle ganz für mich allein habe 
ich dann kurz vor Stefanowo doch noch gefunden, war gar nicht so einfach gewesen. Als der Lokführer dann vor dem BÜ gepfiffen hat, kam von der 
Gewitterwolke, welche links vom Bildrand sich befand und hier nicht zu sehen ist, ein Donnergrollen zurück.


Und ein letztes Bild auf den Zug und Beitrag mit dem bestens gelaunten Jens. Grüße zurück.


Dann ging es auch für mich nach Hause. Danke für Eure Aufmerksamkeit.


MfG Reinhold

[Get the balance right!]

Moin Reinhold,

ja, der Jens (aka icke) hat sich wie Bolle auf der (besser, den) Lok(s) gefreut; hinzu durfte es zwischen Sulechow und Babimost die 41 1144-9 sein, was für eine tolle Maschine.

Kleine Anmerkung:

Es ist das erste mal, solange ich mich an die Dampflokfestivitäten in WL erinnern kann, dass ein Sonderzug aus Deutschland ziemlich pünktlich ankam (+ 5, wegen Befehlschreiben in Stefanowo; "Am gestörten Ausfahrtisignal vorbei"), pünktlich WL verließ (auch auf Befehl "am gestörten ASig vorbei") und superpünktlich in Cottbus eintraf (dort -11).

Grund dafür ist die gute (manchmal auch mit dem nötigen Hinweis, dass noch ein Zug zu fahren ist) Kommunikation zwischen den Personalen im Bw vor Ort und den deutschen Lokpersonalen (Sonderdank an Matthias von der Eisenacher 41er, der hier sanften Druck machte, es war noch abzuölen und auszuschlacken und das für beide Loks).

War alles in allem ein prima Tag. 

Parade hin Parade her, der Zufall wollte es, dass im zweiten Paradenbild, der Parallelfahrt von zwei Lokpaaren, die 52 8079 neben der 555.0153 über die Parade gedonnert sind (2000t-Simulationsfahrt bei 20 km/h Beharrung) und das war garantiert für die Zuschauer das beste Bild. Beide Lokführer wussten, was die Leute hören wollen: Vierzylinder-Rock'n'Roll und der wurde geboten.

Was wirklich gut war, war die Versorgung mit Ortslotsen fürs Bw und die Parade, mit denen man wirklich sehr gut umgehen konnte (ich war ja zur Verständigungshilfe zwischen Alex und Lotse dabei).

Eins war mir persönlich zu fett: es war schlicht zu warm. 8 Grad weniger hättens auch getan.

Lecker Essen gabs im Bw auch noch. Beim Erwerb von Pirogen für die Crew "unserer" 52 und von neun Wasserflaschen für die Rücktour hat mir sogar eine Dame vom Pirogenstand geholfen, die "Beute" zur Lok zu tragen (ist halt blöd, wenn man nur zwei Arme mit insgesamt nur zwei Händen hat).

So, jetzt bin ich erst mal maximal im Eimer (und die Badewanne sah aus, kurwa). 

Der Dienst ging am Donnerstag abend mit der Nachtwache auf 52 8079 los. Aber ich will ja nicht klagen, denn Dampflok(mit-)fahren macht einfach nur Spaß oder: God is a steamloco.

Grüße
Jens

P.S.: blöd nur, dass es nicht für ein Dia von 555.0153 und SU 45 079 gelangt hat. Die Zeit, die Zeit. War eben nicht viel davon verfügbar.