Auf Spionagetour zur Huta Glogów (29.B.)

[SU45-115]

Hallo allerseits,

Am Sonntag ging es auf Werksspionage nach Polen. Ziel war die Nadorzanska im Abschnitt zwischen Glogów und Bytom Odrzanskie. Damit die
Spionage auch richtig fetzt, habe ich mir noch Verstärkung ins Kampfmobil geholt, Jens und Patrick haben mich begleitet. Nachdem die
Berliner S-Bahn die beiden in Teltow Stadt um 04:11 raus geworfen hatte, ging es dann um Punkt Viertelfünf in der frühe los. Die Fahrt
ins Zielgebiet verlief ereignislos, kurz nach Sonnenaufgang trafen wir im Zielgebiet ein und bezogen zwischen Bytom O. und Drogomil die
erste Stellung. EN57 2031 auf dem Weg zum grünen Hügel kam als erstes vorbei gefahren und musste nun dran glauben.


Kurz darauf kommt aus der Gegenrichtung EP07 435 mit einem IC nach Wroclaw gefahren.


Nummer drei war dann 370 009 mit dem Ukraine Sammeltaxi nach Deutschland.


Für EN57FPS-1575 ging es ein paar Meter durchs nasse Gras. Sogar Samstagmorgen ist hier bis ca acht Uhr Halbstundentakt im Nahverkehr,
man merkt das Dolno Slask nicht mehr weit weg ist, alle Nahverkehrsleistungen gehen ja nach dort ins Zentrum nach Wroclaw.


Anschließend wurde zwei BÜ weiter nach Osten verlegt, unmittelbar zur Wojewoodschaftsgrenze. EN57 2031 kommt zunächst zurück aus Zielona Góra.


Dann ging es langsam los mit dem Güterverkehr. PKP-Cargo ist noch zögerlich und schickt erstmal nur zum Sichten der Strecke nach Spionen
ET22 1058 vorbei.


Knapp zwanzig Minuten später ging es dann los mit der eigentlichen Spionage, ein Treibstoffzug fürs Millitär kommt um die Ecke mit so ner
modernen 187 von akiem.


Weitere zwanzig Minuten später, kommt dann PMT E483 202 mit Kupererz zur nahen Huta Glogów, ebenfalls streng geheim und absolut ein Fall
fürs zagaz Fotografowanie.....


Der Höhepunkt des Tages kommt anschließend ganz leise angeschlichen, ohne an den Bahnübergängen vorher akustisches Signal zu geben. Das nützt
ihm aber alles nix, denn unser Beobachtungsposten war besetzt und schlug Alarm, als Orlen M62 1096 mit einem weiteren Treibstoffzug ums Eck
gefahren kam. Sofort gab es Dauerfeuer aus allen Rohren auf die fette Beute.




Der letzte Zug an dieser Örtlichkeit war dann wieder ein Fensterzug, EP07 456 hing vorne dran.


Anschließend ging es zur Huta Glogów die Lage ausspionieren. Weiter ging es zum Güterbahnhof Glogów, wo ausgerechnet die Pis Partei
mit Lech auf uns wartete. das musste ja noch so kommen.....


So sieht er aus, der uns das spionieren am Schienenstrang also verbieten will(wenn er es denn noch könnte, aber sein Brüderchen... und wenn er noch leben würde, dann ganz gewiss), da grinst er von ET43 007 herunter. Ob es Zufall ist,
das er es sich ausgerechnet auf der Bondlok gemütlich gemacht hat?


Hiernach wieder zurück zur Huta Glogów, wo EP07 1007 mit einem IC nach Stettin vorbei gefahren kommt.


Nun gut, wir fuhren erstmal wieder an die Strecke nach Drogomil, die Sonne sollte jetzt ausreichend auf der Südseite angekommen sein.
Kaum dort angekommen, beginnt das Rotlicht an zu blinken, um ET22 753 die sichere Passage über die Straße zu gewähren.


Ein paar hundert Meter weiter dann in die Gegenrichtung E6ACTad-039 mit Kohle westwärts.


Dahinter dann ET22 1211 mit Kohle.


Und dann kam sein Auftritt, Lech mit ET43 007 und dem Kohlezug aus Glogów. doch während alle anderen Züge normal durch gefahren sind,
bremste er ab und wurde immer langsamer. Am Ende kam er zum stehen und blockierte mit dem letzten Wagen den Bü um uns den Fluchtweg abzuschneiden.




Nach ca drei Minuten ging es dann im Schritttempo ca fünfzig Meter weiter, um dann erneut anzuhalten. Nach weiteren fünf Minuten fuhr er dann
ganz langsam weiter in den nächsten Bahnhof hinein. Die Spione mussten erstmal gemeldet werden, die Meldekette in Gang gesetzt, soviel Ordnung
muss sein! Diesem Treiben subversiver Elemente aus dem NSW muss Einhalt geboten werden. Aber ich hatte ja noch ein Ass im Ärmel, ich aktivierte
einfach meine neue Tarnvorrichtung, und so konnte mich die Häscher der Pis Partei nicht mehr sehen. ;-)

Nachdem Lech sich verkrümelt hatte, konnte dann der Nahverkehr im Form von EN57 1256 endlich weiter fahren.


Dann ging es wieder einen Bahnübergang weiter westwärts. Dort wurde EN57 2069 im Nachgang verewigt.


Von vorn nun 370 003 mit dem Wawel nach Krakau.


Es dauerte eine Weile, und Captrain EU07 454 folgte mit einem schwach ausgelasteten Containerzug aus Rzepin.


In die Gegenrichtung dann EU07 375 mit einem IC.


Anschließend ging es zur Huta Glogów. Dort wurde zunächst EN57 2069 auf dem Rückweg nach Wroclaw fotografiert.


Mit zwanzig Minuten Verspätung, kommt dann 370 005 mit dem Gegenwawel nach Berlin hier lang gefahren, der Kühlturm eignet sich
hervorragend zur Anbringung eines übergroßen zakaz fotografowanie Schildes. :-)


ED72 106 zum grünen Berg kommt hinterher gefahren.


Dann war hier erstmal genug spioniert und es ging ein paar Kilometer weiter westwärts, die Huta dort aber immer noch gut im Blick.
Hier wurden nun Schwejkis gärtnerische Fähigkeiten begutachtet, war die Fotostelle nach meinem letzten Besuch von Mitte März 2020
doch mittlerweile ein wenig zugewachsen. Aber ich habe für solche Eventualitäten ja entsprechendes Schneidwerkzeug im Einsatzmobil
liegen. Man merkt, das die letzte Sanierung der Strecke nun auch schon wieder ein paar Jahre her ist. Nachdem dies erledigt war,
gab es zur Belohnung Cargounit 111Ed-061 mit Müsli aus der Ukraine, die dürfte noch recht neu sein.


Nächster Regio war dann EN57AL-2105 auf dem Weg nach Zielona Góra.


Von hier aus ging es dann nach Bytom Odrzanskie, aber GV war nun keiner mehr unterwegs. So wurde noch ein wenig Nahverkehr mitgenommen.
EN57AL-2105 ist nun auf dem Rückweg nach Wroclaw.


Anschließend ging es zum Biedronka, wo erstmal ein großes Siegeis gekauft und genossen wurde. Gegen 18:40 wurde die Spionagetätigkeit
beendet und der geordnete Rückzug angetreten. Der S-Bahnhof Teltow Stadt wurde dann um 21:30 erreicht, wo Jens und Patrick wieder der
S-Bahn übergeben wurden. Ich hatte da nur noch zweieinhalb Kilometer Fahrstrecke in ungefähr drei Minuten zurück zu legen, bis ich zu
Hause war und schnell ins Bett gehen konnte. Danke für Eure Aufmerksamkeit.

Noch ein kleine Info, ab Fahrplanwechsel im Dezember 2023, soll auf der Strecke Zielona Góra--Wroclaw der Regionalverkehr von KD komplett übernommen werden, PolRegio ist dann dort mit seinen Kibelderivaten Geschichte. Wer da also noch mal etwas in der Art fotografieren will, sollte sich beeilen, KD wird da nur noch mit modernsten Material fahren.


MfG Reinhold.

[Get the balance right!]

Moin allerseits,

kleiner Kommentar von mir zur gestrigen Tour.

Die ET 43 007 wird derzeit noch vom toten Bruder Lech Kaczynski verunstaltet. Der hat mit der Novellierung des Gesetzes zur Landesverteidigung oder wie der Mist heißt, nix zu tun.

Dass nun ausgerechnet die ET 43 007 in diesem Outfit als erste ET 43 in mein Archiv wandert, ist schon fast nen Treppenwitz in der Geschichte meiner seit 1985 andauernden Bahnfotografenzeit und das in Ansehung dessen, was die Partei des überlebenden Zwillings dieses schrägen Politduos (Jaroslaw Kaczynski) den Bahnfotografen in Polen so ab kommenden Freitag kredenzt (es kommt dabei mal gar nicht darauf an, welcher Nation die Bahnfotografen mit dem Interesse für Motive in Polen sind).

Zu den Fotos mit dem Gedenkstein bei Drogomil am Bahnübergang nur so viel. Ich kannte diese Stelle bisher auch nicht (insofern Dank an Patrick für den Vorschlag).

Dieser Gedenkstein gilt 10 zehn Soldaten, die bei einem BÜ-Unfall am 04.06.1988 dort ums Leben kamen. Der nette Herr, der dort auf einem der Bilder gestern mit dem Schnitt der Hecke beschäftigt war, ist der Bruder des dritten von oben auf dem Gedenkstein verewigten Soldaten. Das hat ein kurzes und sehr nettes Gespräch mit jenem Herrn ergeben.

Ansonsten war das gestern eine prima Tour. Sonne von früh bis spät, keine Begegnungen mit der Polizei  , laufender Bahnbetrieb von früh bis spät, keine Hatz zwischen den Motiven und dennoch Züge ohne Ende.

Kleiner Hinweis noch zum Schluss:

In Wroblin Glogowski ist in den letzten Jahren irgendwie das EG abhanden gekommen.

Bytom Odrzanski ist schwieriger geworden zum Umsetzen.

Die Bahnsteigkonfiguration hat sich nach Modernisierung soweit geändert, dass Züge in Richtung Z-Gora (aus Gleis 1) kaum mehr umsetzbar sind, egal ob das EG oder der Güterschuppen als Motiv herhalten sollen, denn der neue Mittelbahnsteig reicht sehr weit gen Z-Gora und ist inzwischen Überdacht, folglich steht dann so ziemlich alles im Weg. Zug mit EG ist folglich schwer fotografierbar. Vom BÜ am südlichen Stellwerk sollte das EG mit Zügen gen Glogow noch umsetzbar sein.

Das schöne "Bauhausstellwerk" in Klinkeroptik an der Nordausfahrt des Bahnhofs Bytom O. ist kurz vor Vollendung der totalen Entstellung. Das Ding wird derzeit komplett wärmegedämmt und man ist fast fertig damit. Das Gebäude ist dann in Glattputzoptik zu bestaunen, in leichtem Beigeton.

War noch was? 
Ja, die lustigen Gespräche und das Reißen von mehr oder weniger political korrekten Zoten im und am Fotomobil war natürlich auch klasse und dass wir diverse Vertreter an Wildtier(ch)en zu Gesicht bekamen. 

Da gabs Marder, Fuchs, Hase, Maus und Reh, so weit von mir aus OSW.

Grüße
Jens

P.S.: 111 Ed 061 war am Sichtungstag exakt 18 Tage im Dienst und war an dem Tag die zweitjüngste Elektrogama aus dem Hause PESA.
P.P.S.: Wir hatten uns doch darauf geeinigt, dass der Kolprem-Dragon und die ET 22 1211 Koks geladen hatten und Kaczynski nach Dolna Odra mit Siebkohle unterwegs war.

[SU45-115]

Hallo allerseits,

Habe mal ein wenig im Internet recheriert und einen Artikel zum Unglück am BÜ in Drogomil gefunden

K l i c k

Hier noch ein weiterer Link, Achtung zum Teil schwer verdauliche Bilder.

K l i c k

Just dieser Unfall war Auslöser für die Maßgabe, die Lokfronten ab 04.06.1988 in Gelb zu halten.


MfG Reinhold