13.07.2023, 00:53
Liebe Mitleser,
auf geht´s zum letzten Teil der Bulgarien-Reise.
Donnerstag, 15.09.2022
Leider hatte sich der Schlonz am Himmel vom Vorabend bis heute früh nicht verzogen, im Gegenteil, er schien sich teilweise verdichtet zu haben. Wenig euphorisch startete ich also von Vratsa wieder über Pavolche und Chelopek hinab ins Iskar-Tal. Ziel war Levishte, die Tunnelausfahrt vor dem Bahnhof. Auf meiner Karte sah es nach einer Brücke von der Hauptstraße über den Iskar dorthin aus, war es auch, allerdings eine Hängebrücke mit Holzplanken. Der Beschilderung nach sollte sie bis 2 Tonnen Gesamtgewicht befahrbar sein. Da ich glaubte knapp dran zu sein und die 2 Tonnen wohl reichen sollten, rauschte ich einfach mal drauf. Plötzlich ging´s aber ganz schön hin und her und die Schlucht war durchaus tiefer als man meinen mochte. So etwa in der Mitte verließ mich der Mut, aber rückwärts zurück wäre ja noch schlimmer gewesen, also Augen zu und durch. Drüben angekommen war ich endgültig wach und unschlüssig, wie ich wieder zurück kommen sollte. Aber jetzt galt es erstmal sich dem Zug zu widmen. Im Anschluss an die Brücke streikte mein Wagen dann das erste und einzige Mal an einer Steigung, war irgendwie zu steil und steinig, oder er war auch noch geschockt von der Überfahrt
Also ging es zu Fuß weiter. Am Standpunkt angekommen kam erst mal ein Zug aus der Gegenrichtung :
![[Bild: dsc_1382v5inj.jpg]](https://abload.de/img/dsc_1382v5inj.jpg)
44 204 mit БВ 7631 Mezdra - Sofia zwischen Levishte und Lakatnik, 15.09.2022
Der Gegenzug, auf den ich wartete, schien schon wieder ordentlich Verspätung zu haben, was in zweierlei Hinsicht vorteilhaft war. Zum Einen war das Motiv dem Grunde nach überhaupt noch nicht richtig ausgeleuchtet, zum Anderen dämpfte der Schlonz am Himmel die Sonneneinstrahlung umso weniger, je höher die Sonne stieg. Letzten Endes passte es dann irgendwie in beider Hinsicht :
![[Bild: dsc_13887mcz8.jpg]](https://abload.de/img/dsc_13887mcz8.jpg)
44 109 mit БВ 7620 Sofia - Vidin zwischen Lakatnik und Levishte, 15.09.2022
Nachdem ich festgestellt hatte, dass es nur einen Weg zurück gibt, nämlich über die Hängebrücke, biss ich die Zähne zusammen und machte drei Kreuze als ich wieder drüben war. Den nächsten Personenzug aus Sofia verarbeitete ich in Eliseyna, zeigen möchte ich aber den Nachschuss auf einen nachgeschobenen Kesselwagenzug, der kurz nach dem Personenzug den einsam gelegenen Bahnhof durcheilte :
![[Bild: dsc_1416s8fq0.jpg]](https://abload.de/img/dsc_1416s8fq0.jpg)
43 553 am Schluß eines Güterzuges nach Sofia in Eliseyna, 15.09.2022
Das Kirchlein im Ort Eliseyna, das am Abend des Vortages im Wolkendunst etwas unterging, ist auch am Morgen nett umzusetzen :
![[Bild: dsc_1429xbij1.jpg]](https://abload.de/img/dsc_1429xbij1.jpg)
45 183 mit KПВ 20201 Sofia - Mezdra zwischen Prolet und Eliseyna, 15.09.2022
Nahe dem Haltepunkt Čerepiš wird wie so oft im Laufe der Strecke der Iskar überbrückt, wobei sich hier die mächtigen Bergrücken gut einfangen lassen :
![[Bild: dsc_143812cum.jpg]](https://abload.de/img/dsc_143812cum.jpg)
44 126 mit БВ 2610 Pleven - Sofia zwischen Čerepiš und Zverino, 15.09.2022
Nach diesem Zug war wie am Vortag erstmal eine längere Mittagspause angesagt. Da ich mir für den Nachmittag bereits eine Motivliste vorbereitet hatte, konnte ich mir eine weitere Motivsuche sparen und besuchte erst einmal das Kloster Čerepiš nahe dem Haltepunkt :
![[Bild: dsc_1444fodyw.jpg]](https://abload.de/img/dsc_1444fodyw.jpg)
Kloster Čerepiš
In einer kleinen Kapelle werden die Gebeine der verstorbenen Brüder verwahrt :
![[Bild: dsc_1443h6fii.jpg]](https://abload.de/img/dsc_1443h6fii.jpg)
Ich traf dann einen Mönch, der so nett war die Kirche für mich aufzusperren, so dass ich auch diese besichtigen konnte. Nachdem ich auch den vierbeinigen Klosterhund, der laut dem Mönch nur etwas verspielt war, wieder abgehängt hatte suchte ich noch eine aufgelassene Kirche außerhalb des Geländes auf, ein lost Place sozusagen :
![[Bild: dsc_1481k7eeq.jpg]](https://abload.de/img/dsc_1481k7eeq.jpg)
Anschließend fuhr ich nach Mezdra, da ich mir auch diesen Bahnhof mal ansehen wollte. Hier traf ich diese V60 aus dem Hause Hennigsdorf beim Rangieren an :
![[Bild: dsc_1448d8dk1.jpg]](https://abload.de/img/dsc_1448d8dk1.jpg)
52 073 in Mezdra, 15.09.2022
Das bunte Treiben am Bahnhof war nett zu beobachten, es ließ sich immerhin noch ein Personenzug blicken :
![[Bild: dsc_1464f8cgw.jpg]](https://abload.de/img/dsc_1464f8cgw.jpg)
45 159 mit ПВ 20130 Pleven - Vratsa in Mezdra, 15.09.2023
Währenddessen sah man schon das Ungemach von Südwesten aufziehen, ein ziemlich dichtes Wolkenband, und zwar genau da, wo das nächste Bild entstehen sollte, nämlich in Zverino. Tatsächlich fiel dieses Motiv leider ins Wasser. Das war schade, denn alles was jetzt nicht mehr klappte, konnte nicht wiederholt werden. Als nächstes standen zwei Motive in Čerepiš auf der Agenda. Zuerst im Haltepunkt mit dem kleinen Häuschen. Eine absolute Zitterpartie, denn das Wolkenband wollte eigentlich abziehen, aber das Motiv lag genau am Rand der Schattengrenze und die Wolken zogen so, dass sich diese nicht veränderte. Nur der alltäglichen Verspätung des Zuges ist es zu verdanken, dass kurz vorher die Sonne das Terrain zurück eroberte :
![[Bild: dsc_1489pkffs.jpg]](https://abload.de/img/dsc_1489pkffs.jpg)
45 172 mit ПВ 20112 Vratsa - Sofia in Čerepiš, 15.09.2022
Den zweiten Zug wollte ich mit der Tunnelausfahrt am Nordende des Bahnsteiges machen. Ich entschloss mich kurzfristig, die Leiter aus dem Auto zu holen, und als ich die richtige Position suchte und probeweise nach oben stieg rumpelte es plötzlich und der Zug war da, das war mehr Glück als Verstand, dass ich noch abdrücken konnte :
![[Bild: dsc_1498z0cl3.jpg]](https://abload.de/img/dsc_1498z0cl3.jpg)
44 162 mit БВ 7623 Vidin - Sofia in Čerepiš, 15.09.2022
Nun stand noch die Ortsdurchfahrt Zverino auf dem Notizzettel. Das klappte ganz gut :
![[Bild: dsc_15044kcm7.jpg]](https://abload.de/img/dsc_15044kcm7.jpg)
44 146 mit KПВ 20212 Mezdra - Sofia zwischen Zverino und Oselna, 15.09.2023
Zum Abschluss standen die Ortsdurchfahrt Eliseyna und gegebenenfalls eine Verbesserung des Kirchenmotivs vom Vorabend an. Beim Herumlaufen gefiel der Blick von oberhalb mit dem Schrankenposten doch am Besten, so dass das Kirchenmotiv erstmal aufgeschoben wurde :
![[Bild: dsc_1531aydhn.jpg]](https://abload.de/img/dsc_1531aydhn.jpg)
44 XXX mit БВ 2612 Pleven - Sofia zwischen Eliseyna und Prolet, 15.09.2022
Für die letzte Aufnahme des Tages wäre das Kirchenmotiv nun lichttechnisch optimal gewesen, jedoch zogen von Südwesten nun kompakte Wolken auf, so dass sich das Warten bis halb sieben abends nicht mehr lohnte, also fuhr ich zurück nach Vratsa ins Hotel, um den letzten Abend doch noch angenehm mit einem guten Essen ausklingen zu lassen. Zum noblen Italiener dachte ich mir, wäre angemessen. So machte ich mich dieses Mal ordentlich frisch und kleidete mich so passend es ging. Ich wusste ja, was auf mich zukam. Ich orderte eine gemischte Vorspeisenplatte - von der ich fast alleine schon satt war - und eine Nudelportion mit Rinderfiletstreifen. Der schicke Ober mit der Krawatte war ob dessen nun mein bester Freund und der Grappa, dessen Wahl ich ihm überließ, kostete fast so viel wie das Essen zusammen. Ich wollte die Lewa ja eh loswerden, mit Ausnahme dessen, was ich für eine Tankfüllung am nächsten Tag noch brauchte. Das hat gepasst
Freitag, 16.09.2022
Rückreisetag, aber ganz ohne Bahnbilder sollte es nicht werden. Ich hatte mir noch Motive bei Tompsan vorgemerkt, die vormittags abzuarbeiten waren. Das sollte so gegen 10.00 Uhr möglich sein. Als ich früh los bin, war es allerdings - wie vorhergesagt - noch recht bewölkt. Ich fuhr wie die beiden Tage zuvor von Vratsa hinab ins Iskar-Tal. Vor Eliseyna, in einer Kurve auf einer Brücke über die Bahn, drängte mich ein LKW nach rechts und ich fuhr gegen einen Bordstein am Brückenrand - mir war gleich klar, dass das der Reifen nicht überlebt hat- und nach wenigen Metern fuhr ich auf der Felge. Damit hatten die Bahnbilder sich erledigt. Da das Fahrzeug kein Reserverad hat, musste ein Ersatzreifen her. Nun musste ich das erste Mal meine ADAC Plus Mitgliedschaft in Anspruch nehmen. Ich mache zwar ungerne Werbung, aber das war wirklich vorbildlich, sogar in Bulgarien. Lediglich letzterem war wohl geschuldet, dass es zwei Stunden dauerte bis jemand kam. Zwischenzeitlich hielt noch jemand an und wollte wohl seinem Bekannten in Eliseyna ein Geschäft vermitteln, er kam aber zurück um mir mitzuteilen, dass dieser keinen Reifen in der benötigten Größe habe. Als der vom ADAC angekündigte Abschlepper kam, gabs nochmal eine Lehrstunde auf Bulgarisch. Ich ging davon aus, dass er mich zum Volvo-Händler nach Sofia bringt, der ja sicher meine Reifengröße haben würde. Der Fahrer - der deutschen Sprache nicht ganz abgeneigt - meinte aber, dass er den Händler in Sofia nicht kenne und nicht wisse, ob der einen solchen Reifen habe. Aber er käme ja aus Montana - völlig andere Richtung - und da gäbe es jemanden, der meine Reifengröße sicher hat, es könne nur sein, dass ich die Mehrkilometer selbst zahlen müsste. Daraufhin rief ich beim ADAC an und ließ mir die Fahrt nach Montana genehmigen, was weiß der in München schon wer welche Reifen in Bulgarien hat ... und los ging die Fahrt :
![[Bild: 20220916_1102446jez3.jpg]](https://abload.de/img/20220916_1102446jez3.jpg)
Wir fuhren auch nicht auf der Hauptstraße über Vratsa nach Montana, sondern mitten durch das Balkangebirge über abenteuerlichste Straßen. Nach weiteren zwei Stunden erreichten wir Montana, der Fahrer steuerte eine Hinterhofwerkstatt an, wo er bereits mit Beifall empfangen wurde ... alles klar. Aber kaum abgeladen, war mein PKW innerhalb von 10 Minuten neu bereift. Weltrekord.
![[Bild: 20220916_13011621eua.jpg]](https://abload.de/img/20220916_13011621eua.jpg)
Das ganze kostete dann 120 Euro brutto gleich netto - Rechnung gab´s keine. Mir egal, der Abschlepper half mir noch, eine neue Route für die Heimfahrt zu suchen. Nun ging es Richtung Vidin und dann bei Vrashka Chuka über die bulgarisch-serbische Grenze. Der Vorteil hier war, dass ich fast der einzige war und die Wartezeit gleich Null. Allerdings war ich insgesamt deutlich zu spät, so dass der eigentliche Plan in Ungarn zu übernachten fast nicht mehr zu realisieren war. Zudem scheiterte der Plan aus Serbien wieder über die Grenzübertrittsstelle Bajmok nach Ungarn einzureisen, da diese schon um 19.00 Uhr schließt. Als ich deutlich später hinkomme war zwar alles hell erleuchtet, aber als der Grenzer mich erblickte waren schnell alle Lichter aus und er verschwunden. So musste ich wieder ein Stück zurück und den Umweg über den deutlich mehr frequentierten Übergang Kanjiža - Horgoš bei Szeged nehmen. Als ich die alles andere als freundliche Grenzkontrolle hinter mir hatte war es schon 22.00 Uhr vorbei und damit zu spät um sich etwas zum Übernachten zu suchen. Also beschloss ich einfach durchzufahren und mich bei Bedarf im Auto auf´s Ohr zu hauen. Das tat ich dann zweimal, vor allem bei Schwechat in Österreich schaffte ich es vier Stunden richtig gut zu schlafen und konnte so den Rest in einem Stück fahren, so dass ich am vormittag zu Hause war - bei 15 Grad und Regen, als ich in Bulgarien losfuhr waren es fast 30 Grad und Sonnenschein.
Ich hoffe, dass euch mein Bericht gefallen hat und auch Anregungen für die Zukunft geben kann,
Robert
auf geht´s zum letzten Teil der Bulgarien-Reise.
Donnerstag, 15.09.2022
Leider hatte sich der Schlonz am Himmel vom Vorabend bis heute früh nicht verzogen, im Gegenteil, er schien sich teilweise verdichtet zu haben. Wenig euphorisch startete ich also von Vratsa wieder über Pavolche und Chelopek hinab ins Iskar-Tal. Ziel war Levishte, die Tunnelausfahrt vor dem Bahnhof. Auf meiner Karte sah es nach einer Brücke von der Hauptstraße über den Iskar dorthin aus, war es auch, allerdings eine Hängebrücke mit Holzplanken. Der Beschilderung nach sollte sie bis 2 Tonnen Gesamtgewicht befahrbar sein. Da ich glaubte knapp dran zu sein und die 2 Tonnen wohl reichen sollten, rauschte ich einfach mal drauf. Plötzlich ging´s aber ganz schön hin und her und die Schlucht war durchaus tiefer als man meinen mochte. So etwa in der Mitte verließ mich der Mut, aber rückwärts zurück wäre ja noch schlimmer gewesen, also Augen zu und durch. Drüben angekommen war ich endgültig wach und unschlüssig, wie ich wieder zurück kommen sollte. Aber jetzt galt es erstmal sich dem Zug zu widmen. Im Anschluss an die Brücke streikte mein Wagen dann das erste und einzige Mal an einer Steigung, war irgendwie zu steil und steinig, oder er war auch noch geschockt von der Überfahrt

![[Bild: dsc_1382v5inj.jpg]](https://abload.de/img/dsc_1382v5inj.jpg)
44 204 mit БВ 7631 Mezdra - Sofia zwischen Levishte und Lakatnik, 15.09.2022
Der Gegenzug, auf den ich wartete, schien schon wieder ordentlich Verspätung zu haben, was in zweierlei Hinsicht vorteilhaft war. Zum Einen war das Motiv dem Grunde nach überhaupt noch nicht richtig ausgeleuchtet, zum Anderen dämpfte der Schlonz am Himmel die Sonneneinstrahlung umso weniger, je höher die Sonne stieg. Letzten Endes passte es dann irgendwie in beider Hinsicht :
![[Bild: dsc_13887mcz8.jpg]](https://abload.de/img/dsc_13887mcz8.jpg)
44 109 mit БВ 7620 Sofia - Vidin zwischen Lakatnik und Levishte, 15.09.2022
Nachdem ich festgestellt hatte, dass es nur einen Weg zurück gibt, nämlich über die Hängebrücke, biss ich die Zähne zusammen und machte drei Kreuze als ich wieder drüben war. Den nächsten Personenzug aus Sofia verarbeitete ich in Eliseyna, zeigen möchte ich aber den Nachschuss auf einen nachgeschobenen Kesselwagenzug, der kurz nach dem Personenzug den einsam gelegenen Bahnhof durcheilte :
![[Bild: dsc_1416s8fq0.jpg]](https://abload.de/img/dsc_1416s8fq0.jpg)
43 553 am Schluß eines Güterzuges nach Sofia in Eliseyna, 15.09.2022
Das Kirchlein im Ort Eliseyna, das am Abend des Vortages im Wolkendunst etwas unterging, ist auch am Morgen nett umzusetzen :
![[Bild: dsc_1429xbij1.jpg]](https://abload.de/img/dsc_1429xbij1.jpg)
45 183 mit KПВ 20201 Sofia - Mezdra zwischen Prolet und Eliseyna, 15.09.2022
Nahe dem Haltepunkt Čerepiš wird wie so oft im Laufe der Strecke der Iskar überbrückt, wobei sich hier die mächtigen Bergrücken gut einfangen lassen :
![[Bild: dsc_143812cum.jpg]](https://abload.de/img/dsc_143812cum.jpg)
44 126 mit БВ 2610 Pleven - Sofia zwischen Čerepiš und Zverino, 15.09.2022
Nach diesem Zug war wie am Vortag erstmal eine längere Mittagspause angesagt. Da ich mir für den Nachmittag bereits eine Motivliste vorbereitet hatte, konnte ich mir eine weitere Motivsuche sparen und besuchte erst einmal das Kloster Čerepiš nahe dem Haltepunkt :
![[Bild: dsc_1444fodyw.jpg]](https://abload.de/img/dsc_1444fodyw.jpg)
Kloster Čerepiš
In einer kleinen Kapelle werden die Gebeine der verstorbenen Brüder verwahrt :
![[Bild: dsc_1443h6fii.jpg]](https://abload.de/img/dsc_1443h6fii.jpg)
Ich traf dann einen Mönch, der so nett war die Kirche für mich aufzusperren, so dass ich auch diese besichtigen konnte. Nachdem ich auch den vierbeinigen Klosterhund, der laut dem Mönch nur etwas verspielt war, wieder abgehängt hatte suchte ich noch eine aufgelassene Kirche außerhalb des Geländes auf, ein lost Place sozusagen :
![[Bild: dsc_1481k7eeq.jpg]](https://abload.de/img/dsc_1481k7eeq.jpg)
Anschließend fuhr ich nach Mezdra, da ich mir auch diesen Bahnhof mal ansehen wollte. Hier traf ich diese V60 aus dem Hause Hennigsdorf beim Rangieren an :
![[Bild: dsc_1448d8dk1.jpg]](https://abload.de/img/dsc_1448d8dk1.jpg)
52 073 in Mezdra, 15.09.2022
Das bunte Treiben am Bahnhof war nett zu beobachten, es ließ sich immerhin noch ein Personenzug blicken :
![[Bild: dsc_1464f8cgw.jpg]](https://abload.de/img/dsc_1464f8cgw.jpg)
45 159 mit ПВ 20130 Pleven - Vratsa in Mezdra, 15.09.2023
Währenddessen sah man schon das Ungemach von Südwesten aufziehen, ein ziemlich dichtes Wolkenband, und zwar genau da, wo das nächste Bild entstehen sollte, nämlich in Zverino. Tatsächlich fiel dieses Motiv leider ins Wasser. Das war schade, denn alles was jetzt nicht mehr klappte, konnte nicht wiederholt werden. Als nächstes standen zwei Motive in Čerepiš auf der Agenda. Zuerst im Haltepunkt mit dem kleinen Häuschen. Eine absolute Zitterpartie, denn das Wolkenband wollte eigentlich abziehen, aber das Motiv lag genau am Rand der Schattengrenze und die Wolken zogen so, dass sich diese nicht veränderte. Nur der alltäglichen Verspätung des Zuges ist es zu verdanken, dass kurz vorher die Sonne das Terrain zurück eroberte :
![[Bild: dsc_1489pkffs.jpg]](https://abload.de/img/dsc_1489pkffs.jpg)
45 172 mit ПВ 20112 Vratsa - Sofia in Čerepiš, 15.09.2022
Den zweiten Zug wollte ich mit der Tunnelausfahrt am Nordende des Bahnsteiges machen. Ich entschloss mich kurzfristig, die Leiter aus dem Auto zu holen, und als ich die richtige Position suchte und probeweise nach oben stieg rumpelte es plötzlich und der Zug war da, das war mehr Glück als Verstand, dass ich noch abdrücken konnte :
![[Bild: dsc_1498z0cl3.jpg]](https://abload.de/img/dsc_1498z0cl3.jpg)
44 162 mit БВ 7623 Vidin - Sofia in Čerepiš, 15.09.2022
Nun stand noch die Ortsdurchfahrt Zverino auf dem Notizzettel. Das klappte ganz gut :
![[Bild: dsc_15044kcm7.jpg]](https://abload.de/img/dsc_15044kcm7.jpg)
44 146 mit KПВ 20212 Mezdra - Sofia zwischen Zverino und Oselna, 15.09.2023
Zum Abschluss standen die Ortsdurchfahrt Eliseyna und gegebenenfalls eine Verbesserung des Kirchenmotivs vom Vorabend an. Beim Herumlaufen gefiel der Blick von oberhalb mit dem Schrankenposten doch am Besten, so dass das Kirchenmotiv erstmal aufgeschoben wurde :
![[Bild: dsc_1531aydhn.jpg]](https://abload.de/img/dsc_1531aydhn.jpg)
44 XXX mit БВ 2612 Pleven - Sofia zwischen Eliseyna und Prolet, 15.09.2022
Für die letzte Aufnahme des Tages wäre das Kirchenmotiv nun lichttechnisch optimal gewesen, jedoch zogen von Südwesten nun kompakte Wolken auf, so dass sich das Warten bis halb sieben abends nicht mehr lohnte, also fuhr ich zurück nach Vratsa ins Hotel, um den letzten Abend doch noch angenehm mit einem guten Essen ausklingen zu lassen. Zum noblen Italiener dachte ich mir, wäre angemessen. So machte ich mich dieses Mal ordentlich frisch und kleidete mich so passend es ging. Ich wusste ja, was auf mich zukam. Ich orderte eine gemischte Vorspeisenplatte - von der ich fast alleine schon satt war - und eine Nudelportion mit Rinderfiletstreifen. Der schicke Ober mit der Krawatte war ob dessen nun mein bester Freund und der Grappa, dessen Wahl ich ihm überließ, kostete fast so viel wie das Essen zusammen. Ich wollte die Lewa ja eh loswerden, mit Ausnahme dessen, was ich für eine Tankfüllung am nächsten Tag noch brauchte. Das hat gepasst

Freitag, 16.09.2022
Rückreisetag, aber ganz ohne Bahnbilder sollte es nicht werden. Ich hatte mir noch Motive bei Tompsan vorgemerkt, die vormittags abzuarbeiten waren. Das sollte so gegen 10.00 Uhr möglich sein. Als ich früh los bin, war es allerdings - wie vorhergesagt - noch recht bewölkt. Ich fuhr wie die beiden Tage zuvor von Vratsa hinab ins Iskar-Tal. Vor Eliseyna, in einer Kurve auf einer Brücke über die Bahn, drängte mich ein LKW nach rechts und ich fuhr gegen einen Bordstein am Brückenrand - mir war gleich klar, dass das der Reifen nicht überlebt hat- und nach wenigen Metern fuhr ich auf der Felge. Damit hatten die Bahnbilder sich erledigt. Da das Fahrzeug kein Reserverad hat, musste ein Ersatzreifen her. Nun musste ich das erste Mal meine ADAC Plus Mitgliedschaft in Anspruch nehmen. Ich mache zwar ungerne Werbung, aber das war wirklich vorbildlich, sogar in Bulgarien. Lediglich letzterem war wohl geschuldet, dass es zwei Stunden dauerte bis jemand kam. Zwischenzeitlich hielt noch jemand an und wollte wohl seinem Bekannten in Eliseyna ein Geschäft vermitteln, er kam aber zurück um mir mitzuteilen, dass dieser keinen Reifen in der benötigten Größe habe. Als der vom ADAC angekündigte Abschlepper kam, gabs nochmal eine Lehrstunde auf Bulgarisch. Ich ging davon aus, dass er mich zum Volvo-Händler nach Sofia bringt, der ja sicher meine Reifengröße haben würde. Der Fahrer - der deutschen Sprache nicht ganz abgeneigt - meinte aber, dass er den Händler in Sofia nicht kenne und nicht wisse, ob der einen solchen Reifen habe. Aber er käme ja aus Montana - völlig andere Richtung - und da gäbe es jemanden, der meine Reifengröße sicher hat, es könne nur sein, dass ich die Mehrkilometer selbst zahlen müsste. Daraufhin rief ich beim ADAC an und ließ mir die Fahrt nach Montana genehmigen, was weiß der in München schon wer welche Reifen in Bulgarien hat ... und los ging die Fahrt :
![[Bild: 20220916_1102446jez3.jpg]](https://abload.de/img/20220916_1102446jez3.jpg)
Wir fuhren auch nicht auf der Hauptstraße über Vratsa nach Montana, sondern mitten durch das Balkangebirge über abenteuerlichste Straßen. Nach weiteren zwei Stunden erreichten wir Montana, der Fahrer steuerte eine Hinterhofwerkstatt an, wo er bereits mit Beifall empfangen wurde ... alles klar. Aber kaum abgeladen, war mein PKW innerhalb von 10 Minuten neu bereift. Weltrekord.
![[Bild: 20220916_13011621eua.jpg]](https://abload.de/img/20220916_13011621eua.jpg)
Das ganze kostete dann 120 Euro brutto gleich netto - Rechnung gab´s keine. Mir egal, der Abschlepper half mir noch, eine neue Route für die Heimfahrt zu suchen. Nun ging es Richtung Vidin und dann bei Vrashka Chuka über die bulgarisch-serbische Grenze. Der Vorteil hier war, dass ich fast der einzige war und die Wartezeit gleich Null. Allerdings war ich insgesamt deutlich zu spät, so dass der eigentliche Plan in Ungarn zu übernachten fast nicht mehr zu realisieren war. Zudem scheiterte der Plan aus Serbien wieder über die Grenzübertrittsstelle Bajmok nach Ungarn einzureisen, da diese schon um 19.00 Uhr schließt. Als ich deutlich später hinkomme war zwar alles hell erleuchtet, aber als der Grenzer mich erblickte waren schnell alle Lichter aus und er verschwunden. So musste ich wieder ein Stück zurück und den Umweg über den deutlich mehr frequentierten Übergang Kanjiža - Horgoš bei Szeged nehmen. Als ich die alles andere als freundliche Grenzkontrolle hinter mir hatte war es schon 22.00 Uhr vorbei und damit zu spät um sich etwas zum Übernachten zu suchen. Also beschloss ich einfach durchzufahren und mich bei Bedarf im Auto auf´s Ohr zu hauen. Das tat ich dann zweimal, vor allem bei Schwechat in Österreich schaffte ich es vier Stunden richtig gut zu schlafen und konnte so den Rest in einem Stück fahren, so dass ich am vormittag zu Hause war - bei 15 Grad und Regen, als ich in Bulgarien losfuhr waren es fast 30 Grad und Sonnenschein.
Ich hoffe, dass euch mein Bericht gefallen hat und auch Anregungen für die Zukunft geben kann,
Robert