Basis für Karlsruher Modelle in CZ? (m. 1 Link)
#1
Guten Mittag werte Leser,

war ein wenig anderweitig beschäftigt - Beitrag vom 16.12. - "Der Staat beginnt die Gesetzgebung für leichte Schienenfahrzeuge (frei) zu behandeln, sie könnten die Lokalbahnen bewahren".
  • das Ministerium bereitet eine Studie vor, die die Anforderungen an Zug-Trams (leichte Schienenfahrzeuge) untersuchen soll
  • das Verkehrsministerium eröffnet die Möglichkeit der Änderung der Bahngesetzgebung, die den Betrieb sogenannter leichter Schienenfahrzeuge, manchmal auch als Zug-Tram bezeichnet, ermöglichen würde
  • es plant die Ausschreibung einer Studie, die zeigen soll, ob ein solcher Betrieb bei uns realistisch ist
  • das merkte der Direktor der Abteilung Bahn- und Wasserverkehr des Ministeriums, Jindřich Kušnír, auf der Sitzung des Unterausschusses für Verkehr an
  • Kušnír: "Wir finalisieren die Vergabebedingungen. Es sollte in erster Linie um die Untersuchung der technischen und sicherheitlichen Anforderungen und auch der Wirtschaftlichkeit solcher Projekte gehen."
  • die Studie soll aus Mitteln der Technologieagentur (TAČR) finanziert werden
  • leichte Schienenfahrzeuge müssen nicht so strenge Sicherheitsnormen erfüllen, wie reguläre Eisenbahnfahrzeuge, deshalb sind sie auch billiger
  • das Verkehrsministerium hat der EU kürzlich eine Abmilderung der sogenannten TSI-Normen vorgeschlagen, ist aber gescheitert
  • Systeme von Zug-Trams waren in den letzten Jahren in einer Reihe von Ländern zu erleben, bekannt ist z.B. der kürzlich eröffnete Betrieb im ungarischen Szeged, als Muster wird oft das deutsche Karlsruhe genannt
  • die Zug-Trams könnten auch eine Lösung für eine Reihe nicht ausreichend genutzter Strecken sein, wenn es zu einer Änderung der Kategorie der Bahn käme und es auf ihnen getrennten Betrieb gäbe
  • eine Inspiration ist z.B. die österreichische Badner Bahn in Wien
  • laut Kušnír ist es aber nötig zu berücksichtigen, dass sich die Eisenbahn nicht an kleine Verkehrsströme anpassen soll, sondern das Ziel soll sein, mehr Menschen in die Züge zu bekommen
  • Kušnír: "Es ist nicht vorstellbar, dass wir mit den Zug-Trams den Ersatz älterer leichter Schienenfahrzeuge lösen werden und die Sicherheitsvorschriften umgehen."
  • Jaroslav Tomík vom Verband der Fahrgäste im öffentlichen Verkehr merkte an, dass es erforderlich ist, die Diskussion zu diesem Thema aufzunehmen
  • Tomík: "Das ist keine Lösung für jedes Gebiet, aber es gibt in CZ bestimmt Strecken, wo man sie nutzen könnte."
  • als Beispiel nannte er die Strecke von Olomouc nach Drahanovice
  • Emanuel Šíp (Wirtschaftskammer): "Es ist höchste Zeit eine neue Gesetzgebung zu veranlassen."
  • ihm zufolge sollte ein Fahrzeug entstehen, dass den Betrieb auf Eisenbahnstrecken und auch auf geeigneten Tramstrecken beherrscht

Link zu Zdopravy

Grüße vom

Prellbock
Zitieren
#2
Lightbulb 
in einem Kommentar von einem Vojtěch Suchan zum Artikel ist zu lesen, dass man möglicherweise Probleme sieht, wo keine sein müssen:

Ich möchte ein paar Worte zu den TSI und der mangelnden Kenntnis des Ministeriums von den europäischen Vorschriften sagen.
LOC&PAS 1302/2014, in der aktuellen Fassung vom 11.3.2020, führt drei Fahrzeugtypen in der Kategorie "Diesel- oder elektrische Fahrzeuge für den Personenverkehr mit eigenem Antrieb" auf, worauf sich nicht beziehen

- Fahrzeuge, die für den Betrieb auf lokalen, städtischen oder stadtnahen Netzen vorgesehen sind, die funktionell von anderen Eisenbahnsystem getrennt sind

- Fahrzeuge, die in erster Linie auf der städtischen Gleisinfrastruktur eingesetzt werden, aber mit bestimmten Komponenten der schweren Bahnfahrzeuge ausgestattet sind, die für die Durchfahrt auf einem begrenzten Abschnitt der schweren Bahninfrastruktur erforderlich sind, und zwar ausschließlich aus Gründen der Anschlussfähigkeit.

- Stadtbahn-Züge
(sicherheitshalber, Definition des Begriffs "Straßenbahn" aus demselben Dokument)
ein Fahrzeug, das für den kombinierten Betrieb auf der städtischen und der schweren Eisenbahninfrastruktur ausgelegt ist;

Nun eine Beschreibung ihrer zulässigen Verwendung aus dem AKTUELLEN ENTWURF der Interoperabilitätsrichtlinie 2016/797 vom 28.5.2020
ARTIKEL 1

Absatz 4 - Die Mitgliedstaaten können aus dem Gebiet des Wirkungsbereichs von Maßnahmen, die sie zur Umsetzung dieser Richtlinie erlassen, vom Anwendungsbereich ausnehmen:

... Fahrzeuge, die hauptsächlich auf der städtischen Eisenbahninfrastruktur eingesetzt werden, die jedoch mit bestimmten Teilen für schweres rollendes Material ausgestattet sind, die unerläslich sind, um den Transit auf einem begrenzten Abschnitt der Eisenbahninfrastruktur zu ermöglichen, und zwar ausschließlich aus Gründen der Konnektivität...
- DAVON REDET DAS MINISTERIUM IMMER, ABER ES IST KEINE STADTBAHN, SIEHE 1302/2014, ES IST EINE HERKÖMMLICHE STRASSENBAHN NACH DEM MODELL Kassel - Hessich Lichtenau

Absatz 5 - Für Stadtbahnzüge, die auf dem Eisenbahnsystem der Europäischen Union verkehren und für die es keine TSI gibt, gilt Folgendes:

- stellen die betreffenden Mitgliedstaaten sicher, dass nationale Vorschriften oder andere geeignete Maßnahmen erlassen werden, um zu gewährleisten, dass diese Stadtbahnzüge den einschlägigen grundlegenden Anforderungen entsprechen;
- Die Mitgliedstaaten können nationale Vorschriften erlassen, um das Genehmigungsverfahren für diese Stadtbahnzüge festzulegen. Die Behörde, die die Fahrzeuggenehmigung erteilt, konsultiert die zuständige nationale Sicherheitsbehörde, um sicherzustellen, dass der gemischte Betrieb von Stadtbahnzügen und schweren Fahrzeugen alle grundlegenden Anforderungen sowie die einschlägigen gemeinsamen Sicherheitsziele (CST) erfüllt;
- !!!!!!!!Dieser Absatz gilt nicht für Fahrzeuge, die gemäß den Absätzen 3 und 4 des vorliegenden Artikels vom Anwendungsbereich dieser Richtlinie ausgenommen sind. !!!!!!!!!

Wir haben viel weniger strenge CSTs als die Deutschen. Wenn hier wieder jemand das Argument der Verflechtung vorbringt, müssten die Köpfe fliegen. Leider konnte ich nicht zum PSP-Treffen kommen, eingeladen war ich angeblich nicht.
Gruß aus Weixdorf vom Bahnsteig
Seid nett zueinander  Heart
T
T
Zitieren
#3
Tja, hätte man vor Jahren nicht die finanzielle Unterstützung für die Regiotram NISA eingestellt, gäbe wohl bereits tschechische Erfahrungswerte zu dem Thema. Jetzt scheint man das Rad "Vlakotramvaj" neu erfinden zu wollen ...
Die Dummheit der Menschen ist vielschichtig:
Der normale Dumme hat weder Meinung noch Horizont.
Gefährlich sind die, sich eines Horizonts und der richtigen Meinung wähnend,
die ob ihrer Irrtümer, andere Ansichten schmähen
!
Zitieren
#4
Nun wollen die Genossen 2024 ein Fahrzeug aus Deutschland, Ungarn oder Frankreich auf dem Versuchsring Velim testen.
Innerhalb von zwei Jahren soll eine Studie fertig sein, wo man es einsetzen könnte :
- Tábor - Bechyně
- Třemešná - Osoblaha (da bräuchten sie aber noch ein zweites Fahrzeug mit anderer Spurweite oder müssten die Strecke umspuren)
- weitere Lokalbahnen
Vorbilder sieht man in Karlsruhe und Chemnitz.

https://www.idnes.cz/ekonomika/domaci/vl...omika_vebe
Gruß aus Weixdorf vom Bahnsteig
Seid nett zueinander  Heart
T
T
Zitieren
#5
Lightbulb 
Honza aus Liberec hat sich eine Präsentation besorgt, in der mögliche  Tram Anwendungen in Mittelböhmen dargestellt werden.
Gruß aus Weixdorf vom Bahnsteig
Seid nett zueinander  Heart
T
T
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste