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13.11.2022, 20:16
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.11.2022, 07:30 von wxdf.)
In einem Interview wird vom abgedankten Geschäftsführer u.a. ausgesagt :
- die Insolvenzverwalterin ist in der Position des Generaldirektors
- die verbliebenen Beschäftigten widmen sich vor allem den Strecken und der Konservierung der Fahrzeuge
- nur die Kaffeestube bringt noch Einnahmen, bis zur Einstellung auch noch der SEV
- zur Lohnzahlung kann er nichts sagen, das sei Angelegenheit der Insolvenzverwalterin
- die fehlenden Bescheinigungen könnten nicht ausgestellt werden, weil sie mit dem Finanzvermögen zusammenhängen
- die böse Vysočina bezahlt seit mehr als 10 Jahren nicht für die Nutzung der Verkehrsinfrastruktur
- 30 Mio Kč aus dem Staatlichen Fonds für Verkehrsinfrastruktur (SFDI) wären zu wenig, wenn innerhalb von 10 Jahren 19 Mio Kč von der Region nicht bezahlt werden
- sie wollten in der Vysočina Brücken erneuern und Bahnübergänge sichern, der SFDI hätte ihnen versprochene 70 Mio Kč verweigert, weil das Gesamt-Finanzierungsmodell nicht aufgegangen wäre
- wenn man nicht genug Finanzen hat, könne man keine Bahn betreiben und die nötigen Zertifikate somit nicht erhalten, deshalb sei es sinnlos, diese überhaupt zu beantragen
- Südböhmen hätte mit der Vysočina mehrmals auf Ebene der Landeshauptleute verhandeln wollen, letztere wollte aber nur ihren Rechtsanwalt vorschicken wollen
- es gab Erwägungen, dass Südböhmen den Betrieb auf der Gesamtstrecke finanziert und dann einen Teil der Vysočina in Rechnung stellt oder dass die JHMD ab Regionsgrenze bis Kamenice nad Lipou auf komerzielles Risiko fährt
- bei 160 Mio Schulden sind 16 Mio, die die Vysočina angeblich für die Nutzung der Verkehrsinfrastruktur schuldet, aber nur ein kleiner Anteil.
- Südböhmen zahlte 138 Kč/Zugkilometer, die Vysočina nur 88 und sie ist der Auffassung , sie hätten einen kommerziellen Vertrag abgeschlossen, den sie nicht ändern müssten, während das die JHMD als öffentlich-rechtlichen Vertrag ansieht, der gemäß dem Gesetz hätte angepaßt werden müssen
- vom Vertrag konnte die JHMD wegen der Beschaffung der finanziell geförderten Haschichkisten nicht zurücktreten
- der böse Šatava hat 2011 einen 4. Nachtrag abgeschlossen, dass die Vysočina nie mehr als 9,6 Mio Kč + Inflationsausgleich bezahlen muss, das sei geschäftsschädigend gewesen
- 2012 seinen die Aufwendungen 95 Kč/Zugkm gewesen , gezahlt wurden aber nur 59
- bei der Ausschreibung für die Haschischkisten hätte sich eine Genossenschaft Rekova beteiligt, an der u.a. Šatava einen Anteil hatte. Das hätte zur unberechtigten Inanspruchnahme von Fördermitteln geführt. Die Polizei hat aber nichts gesetzwidriges finden können
- der Aufsichtsrat und der Vorstand wären vor vollendete Tatsachen gestellt worden, als Šatava mit dem unterschriebenen 4. Nachtrag zurück gekommen wäre
- das Innenministerium, das Stadtgericht Prag und das Höchste Verwaltungsgericht hätten bestätigt, dass es sich um einen öffentlich-rechtlichen Vertrag und nicht um einen komerziellen handelt, obwohl letzteres so im Vertrag steht
- er hätte nach 2014 40 Mio Kč aus eigener Tasche für die Haschischkisten bezahlt, weiterhin wurde ein Bankkredit aufgenommen und sich Geld bei den Aktionären geborgt
- das Amt für den Zugang zur Verkehrsinfrastruktur hätte 2019 festgestellt, dass sie die Gebühr für die Verkehrsinfrastruktur gut gerechnet hätten
- Reorganisation wäre besser als Konkurs, sie hätten die Strecken dem Staat zum Kauf angeboten
- in den 90er Jahren wollten sie, dass die Kreise und Gemeinden Miteigentümer werden, die hatten aber andere Sorgen. Man könnte den Gedanken jetzt wieder aufgreifen
- 1992 arbeitete er in der staatlichen Verwaltung des Kreisamtes Prag-West mit einem Petr Čoček. Zusammen mit seinem Freund Ivan Škarda einigten sie sich mit dem Verkehrsministerium, dass die Übernahme der JHMD ein Modellprojekt für eine Privatisierung werden könne, was sich bis 1998 hinzog. Šatava kam als Vertreter des Klubs der Freunde der Schmalspurbahn hinzu.
- bis 2009 gab es Jahresverträge, danach 10-Jahres-Verträge und die frühere Festlegung, 33 % aus dem staatlichen Geld zu erhalten, galt nicht mehr
- er sieht sich nicht als Totengräber der Bahn, schließlich hätte er 11 Jahre Arbeit rein gesteckt
- auf die Frage, wie er seine Zukunft bei der JHMD sieht, antwortete er ausweichend. Er würde das Projekt gern weiter führen, in welcher Position auch immer
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30.12.2022, 22:41
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.12.2022, 22:43 von wxdf.)
Gerichtsentscheidung :
ENTSCHLIESSUNG
Das Landgericht in České Budějovice hat durch die Einzelrichterin Mgr. Pavlina Glaser Hrůzová im Falle der Insolvenz des Schuldners:
Jindřichohradecké místní dráhy, a.s., ID-Nr. 62509870,
mit Sitz in Nádražní 203/II., 377 01, Jindřichův Hradec,
in der Sache der Anordnung einer Überprüfungsanhörung und die Einberufung einer Gläubigerversammlung
wie folgt entschieden:
Die für den 13. Januar 2023 angesetzte Anhörung und Gläubigerversammlung wird auf unbestimmte Zeit verschoben.
Die Gründe:
Mit einem am 20. Dezember 2022 beim Insolvenzgericht eingereichten Antrag stellt die Schuldnerin in der oben erwähnten Angelegenheit einen Befangenheitsantrag gegen die Richterin, der dem übergeordneten Gericht zur Entscheidung vorgelegt wird.
Belehrung :
Gegen diesen Beschluss ist keine Beschwerde zulässig (§ 91 der Insolvenzordnung).
České Budějovice 22. Dezember 2022
Mgr. Pavlína Glaser Hrůzová v.r.
Einzelrichterin
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07.01.2023, 21:32
Ein Advokat der JHMD beschwert sich, die Insolvenzverwalterin habe bei den Umsätzen eine Eins unterschlagen und damit könne eine Reorganisation nicht abgelehnt werden : https://isir.justice.cz/isir/doc/dokumen...d=53237671
Es geht um einen Betrag von 111.237.000,- Kč versus 11.237.000,- Kč.
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Es gibt ein bisschen Hoffnung: weiter
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28.01.2023, 11:46
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.01.2023, 14:33 von img893.)
Hallo!
Ein paar Worte zum Inhalt des Videos für nicht tschechisch sprechende Forennutzer wären fein!
Grüße aus Wien, Martin
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28.01.2023, 12:08
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.01.2023, 15:40 von wxdf.
Bearbeitungsgrund: Link funktionsfähig gemacht
)
(28.01.2023, 11:46)img893 schrieb: Ein paar Worte zum Inhalt des Videos für nicht tschechisch sprechende Forennutzer wären fein!
Kurze Suche nach dem Videotitel ergibt andere Seiten mit Textinhalt, z.B. einen Beitrag von vor 4 Tagen:
O turistický provoz na jindřichohradecké úzkokolejce už projevili zájem dva železniční dopravci
Die Überschrift fasst den Artikel ganz gut zusammen:
Zwei Eisenbahnunternehmen haben bereits Interesse an einem touristischen Betrieb auf der Schmalspurbahn in Jindřichův Hradec bekundet
(im Video hatte ich auch was von "turistischem" Verkehr aufgeschnappt)
Die Dummheit der Menschen ist vielschichtig:
Der normale Dumme hat weder Meinung noch Horizont.
Gefährlich sind die, sich eines Horizonts und der richtigen Meinung wähnend,
die ob ihrer Irrtümer, andere Ansichten schmähen!
Folgende Nutzer haben sich bei AAW für diesen Beitrag bedankt:
• aloisnebel
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28.01.2023, 13:29
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.01.2023, 15:43 von wxdf.)
Boshafterweise hatte der Tschechische Rundfunk den genannten Link woanders hin verschoben. Ich habe ihn aber wiedergefunden
In dem Fernsehbeitrag heißt es ähnlich wie hier, dass die 16 Anliegergemeinden einen Verein gründen wollen, der die Wiederaufnahme des Verkehrs auf den Weg bringen will.
Sie hätten schon zwei EVU gefunden, die zunächst bereit wären, einen touristischen Verkehr im Sommer durchzuführen. Wer das ist, wollen sie nicht verraten.
Und die Bahn würde der Region schon fehlen, auch weil der Busverkehr keinen vollwertigen Ersatz darstelle. Besonders in den Abendstunden bliebe dann nur noch, das eigene Auto, sofern vorhanden, zu benutzen.
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(28.01.2023, 13:29)wxdf schrieb: Sie [Anm. die Anliegergemeinden] hätten schon zwei EVU gefunden, die zunächst bereit wären, einen touristischen Verkehr im Sommer durchzuführen. Wer das ist, wollen sie nicht verraten.
Mir wurde zugetragen, dass eines der beiden EVU Gepard Express wäre. Die machen aber im Moment eigentlich nur Busverkehr zum Flughafen Wien ...
VG Der Bimmelbahner
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29.01.2023, 15:32
(29.01.2023, 14:11)Der Bimmelbahner schrieb: Mir wurde zugetragen, dass eines der beiden EVU Gepard Express wäre. Die machen aber im Moment eigentlich nur Busverkehr zum Flughafen Wien ...
Stimmt nicht ganz. Die machen auch Eisenbahn-Sonderfahrten mit der Marke VlakFest.
Der verrückte Unternehmer Fikáček hat u.a. einen Güterzugbegleitwagen in eine Sauna umbauen lassen.
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30.01.2023, 20:43
https://zdopravy.cz/drazni-urad-odebral-...vy-142650/ :
Dies ist ein noch nie dagewesener Fall. Die Eisenbahnbehörde hat noch kein Verfahren zum Entzug der Genehmigung eines Personenbeförderers wegen finanzieller Unfähigkeit durchgeführt.
In der vergangenen Woche hat die Eisenbahnbehörde nach mehr als einem Jahr das Verwaltungsverfahren für den Widerruf der Genehmigung zum Betrieb des Eisenbahnverkehrs für das Unternehmen Jindřichohradecké místní dráhy (JHMD) abgeschlossen. Demzufolge wurde die Genehmigung wegen finanzieller Unfähigkeit widerrufen. Dies erklärte die Sprecherin der Behörde Pavlína Straková.
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01.02.2023, 06:50
Die Richter in Prag sind der Meinung, dass die mit der Insolvenz beauftragte Richterin befangen sei : https://zdopravy.cz/soud-vyhovel-namitce...ta-142971/
Mit wortreichem Juristen-Tschechisch wird u.a. ausgeführt, dass das u.a. deshalb der Fall sei, weil sie sich darüber aufgeregt hat, dass die Juristen der JHMD in ihrem Privatleben herumgewühlt haben.
In diversen Kommentaren im K-Report und auf zdopravy werden Stimmen laut, hätte sie mal lieber die Klappe gehalten, wäre das Urteil anders ausgefallen und unabhängig davon das auch nichts daran ändern wird, dass mit einer baldigen Wiederinbetriebnahme nicht zu rechnen ist.
Nun geht also alles mit einem anderen Richter/einer anderen Richterin wieder von vorn los.
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03.02.2023, 20:47
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.02.2023, 20:53 von wxdf.
Bearbeitungsgrund: Leerzeilen entfernt
)
Nach einem Zufallsverfahren wurde ein anderer Richter bestimmt, der mit der JHMD auch nicht freundlich um geht.
Mal ein Ausschnitt aus seinem in wortreichen Juristen-Tschechisch verfassten Ausführungen :
41. Das Schuldnerunternehmen, das sein Wirtschaftsmodell weitgehend auf die Inanspruchnahme großzügiger (öffentlicher) Subventionen, Beihilfen und Ausgleichszahlungen (wie unter anderem in Anhang 11 des Sanierungsplans vom 2.9.2022 (Art. A-5/90) ausrichtet, in dem die voraussichtlichen Cashflow-Prognosen bis zum 30.6.2023 dargelegt werden, wonach sich die Einnahmen aus öffentlichen Mitteln auf mehr als 101 Mio. EUR belaufen sollten, während die eigenen Einnahmen 17 Millionen waren, mit anderen Worten: 85 % der Einnahmen sollten aus öffentlichen Quellen stammen und die natürlich in keiner Weise (organisatorisch, personell, wirtschaftlich usw.) ... hat den Zeitraum der angekündigten Frist des sechsmonatigen Moratoriums nicht ordnungsgemäß genutzt, während es zum Beispiel nichts für die Vergütung ihres "Top"-Managements selbst in einer Zeit tat, in der das Unternehmen bereits deutliche finanzielle Probleme hatte, und zwar zu Recht musste es sich die Frage nach seinem Fortbestand oder seinem eigenen wirtschaftlichen Überleben stellen (vgl. Geschäftsführer Jan Čajánek - 46.000 CZK pro Monat, Betriebsdirektorin Klára Marková -51.000 CZK pro Monat, Finanzdirektor Miloslav Frnoch - 103.000 CZK pro Monat), verhielt sich in Wirklichkeit folglich nicht nur extrem unverantwortlich, sondern auch zumindest rücksichtslos (und lassen wir für die Zwecke dieser Entscheidung mal Maß und Qualität des Verschuldens der Betriebsleitung der Schuldnerin beiseite).
42. Es ist in der Tat traurig, den derzeitigen "Überlebenskampf" einer Schmalspurbahn zu sehen, die in den Tagen der Österreichisch-ungarischen Monarchie (damals unter den Bezeichnungen "Lokalbahn Neuhaus - Neubistritz" und "Lokalbahn Jindřichův Hradec - Obratany"), das nicht nur durch zwei Weltkriege, sondern auch durch die Zeit der kommunistischen Unfreiheits-Ära, als aufgrund der geringen Effizienz des Betriebs das Ende der Bahn drohte (siehe www.jhmd.cz/o-nas/historie), deren "historische Belastbarkeit" nur durch die (trotz umfangreicher öffentlicher Unterstützung) Handlungen des Schuldners bewirkt wurden. Anstatt wirksame Maßnahmen zu ergreifen und Kostensenkungsmaßnahmen, die Umstellung ihres Unternehmens und die Suche nach einer anderen geeigneten Art, um den Betrieb der beiden Eisenbahnen aufrechtzuerhalten, widmete sie wahrscheinlich einen wesentlichen Teil ihrer Aktivitäten der Suche nach den Schuldigen für die derzeitige Situation auf Seiten der öffentlichen Körperschaften oder Institutionen und der weiteren Verschuldung seines bereits verschuldeten Unternehmens (vgl. die Höhe der Verbindlichkeiten des Schuldners: September 2021 = 99 Mio. CZK, September 2022 = ca. 160 Mio. CZK, Dezember 2022 = ca. 360 Mio CZK), unter anderem durch die Übernahme von zusätzlichen Darlehen, wie z. B. aus den Vertragsunterlagen mit ZTC electronic Praha, s.r.o. hervorgeht oder mit Ing. Vladimír Jindřich, MBA (Artikel A-17).
43. Und wenn die Lage bereits völlig aussichtslos erscheint, war die Reaktion des Schuldners nach den Erfahrungen des Gerichtshofs den Umständen und der Schwere der Situation nicht angemessen und erfolgte zudem nicht schnell und zügig genug .Die Vorlage eines (höchst unwahrscheinlichen) Sanierungsszenarios (und eines Sanierungsplans) auf der Grundlage von mehr oder weniger (durch den Lauf der Zeit bestätigten) auch unrealistischen Annahmen über mögliche Dutzende (bis Hunderte) Millionen CZK von Vermögenswerten, die in den Nachlass fließen, sollten, wie sonst auch, hauptsächlich aus öffentlichen Quellen kommen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die auf tönernen Füßen stehende wenig überzeugende Konstruktion offensichtlich werden und allmählich zusammenbrechen würde. Der Schuldner hat nur sich selbst die Schuld zu geben, dass er nicht rechtzeitig wirksame Maßnahmen zum Schutz vor "Erosion" ergriffen hat. Selbst als immer deutlicher wurde, dass die Vorstellungen der Schuldnerin über die künftige Funktionsweise und die Regelung der Beziehungen zu seinen Gläubigern von Tag zu Tag schwieriger werden würden, änderte die Schuldnerin ihre (hauptsächlich) verbale Haltung nicht, ihre Absichten (oder vielleicht eher Wünsche) in konkrete Handlungen umzusetzen, um diese "baufällige Struktur" zu retten.
44. Die Schuldnerin überzeugt nicht nur das Gericht, sondern sicherlich auch ihre Gläubiger durch ihr tägliches Handeln nicht von der Aufrichtigkeit ihrer Absichten und ihrem aufrichtigen Willen, allen ihren Verpflichtungen in vollem Umfang in größtmöglichem Umfang und in kürzestmöglicher Zeit nachzukommen. Sie tut einfach nichts, um ihr erklärtes Interesse zu fördern. Die "Erholung" ihres Unternehmens ist - einfach ausgedrückt - unglaubwürdig. Dabei sollte in diesem Stadium des Verfahrens eine Schuldnerin ehrenhaft ihre Interessen und die Interessen der Gläubiger in der Beziehung zu ihnen, den Organen der öffentlichen Macht und zweifellos auch zum Gericht vertreten. Die Schuldnerin hat jedoch von Beginn des Verfahrens hat alles getan, um ihre Position in dieser Hinsicht zu schwächen.
45. In diesem Zusammenhang ist nicht nur die Art und Weise zu beachten, in der der Einwand der Befangenheit der mit dem Fall befassten Richterin bisher vorgebracht wurde , aber auch z. B. die derzeitige Einstellung des Schuldners zur Entscheidungsfindung der Eisenbahnbehörde (vgl. Rechtsmittel der Schuldnerin, B-43), was weit davon entfernt ist, die Merkmale einer fairen, verantwortungsvollen und in einer anständigen Gesellschaft noch für akzeptabel zu halten, sondern entwickelt sich allmählich zu einer Art offensive Verteidigung der schlechten Folgen ihrer früheren Handlungen, gepaart mit eines unfairen und ablenkenden Konstrukts aus koordiniertem, organisierter, rechtswidriger Schikane durch die Verwaltung,
Gebietskörperschaften und Justizbehörden. Der Gerichtshof hält dann den Ausdruck "kniend" lediglich für einen geschmacklosen Exzess.
46. Es muss eingeräumt werden, dass das Gericht bei seiner amtlichen Tätigkeit nicht zum ersten Mal auf eine solche Haltung (der Parteien) stößt. Zum Glück ist das immer noch eher die Ausnahme. Dennoch ist sie keineswegs verständlich und keineswegs allgemein akzeptabel. Hochgezogene Augenbrauen und ein Seufzer über den allgemeinen Rückgang des Niveaus der (gewöhnlichen) amtlichen Kommunikation ist zugegebenermaßen für die Sache selbst irrelevant, aber aus einer bestimmten moralischen und menschlichen Sichtweise heraus verständlicherweise gerechtfertigt. Solche unbegründeten
Äußerungen, die mit den Praktiken der Behörden nicht einverstanden sind, sind höchst verwerflich
und respektlos. In einem solchen Fall ist es unnötig, von einem professionellen Standpunkt zu sprechen.
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(29.01.2023, 14:11)Der Bimmelbahner schrieb: Mir wurde zugetragen, dass eines der beiden EVU Gepard Express wäre. Die machen aber im Moment eigentlich nur Busverkehr zum Flughafen Wien ...
VG Der Bimmelbahner
Wird bestätigt :
Die Region Südböhmen hat die Mauer des Schweigens durchbrochen und eine kurze Erklärung zu den Verhandlungen mit Gepard Expres abgegeben. Laut einer offiziellen Erklärung der Sprecherin der Südböhmischen Region, Hana Brožková, ist sich die Verwaltung der Südböhmischen Region der Situation bewusst.
"Wir verhandeln mit potenziellen Betreibern, die daran interessiert sind, nur während der Haupt-Touristensaison zu arbeiten. Solange jedoch nicht alle für den Betrieb der Schmalspurbahn erforderlichen Genehmigungen vorliegen, sind alle Verhandlungen sinnlos und die Region Südböhmen hat dazu nichts zu sagen", so Sprecherin Brožková.
Albert Fikáček, der Eigentümer von Gepard Express, kommentierte die Erklärung der Südböhmischen Region ebenfalls:
"Natürlich kann die Region keine Transporte auf einer Strecke bestellen, die nicht betrieben wird. Nach mehreren Gesprächen im Landkreis habe ich jedoch den Eindruck, dass Herr Abgeordneter Krák und Herr Landeshauptmann Kuba ebenso wie wir alles tun, um den saisonalen Betrieb auf der Schmalspur wiederherzustellen. Der Ball liegt nun jedoch beim Verwaltungsrat des JHMD, der die von ihm zugesagten Maßnahmen ergreifen muss. Als Teil der gemeinsamen Vereinbarung hat die JHMD unser Angebot abgelehnt, die Infrastruktur zu pachten und eine behördliche Genehmigung für Gepard Express, ein finanzkräftiges Unternehmen, zu erhalten. Das Unternehmen hat jedoch das Angebot einer möglichen Anmietung des Fahrzeugparks angenommen und sich verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, um eine offizielle Genehmigung für seine Tochtergesellschaft zu erhalten. Es liegt also an der JHMD, wie geplant fortzufahren, und da das Unternehmen unter der Kontrolle der Gläubiger steht, habe ich persönlich Grund zu der Annahme, dass dies geschehen wird. In der Zwischenzeit kann keine der Regionen Schienenverkehr auf nicht in Betrieb befindlichen Strecken bestellen", so Fikáček.
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08.03.2023, 15:40
Auf https://isir.justice.cz/isir/doc/dokumen...d=53864548 schreibt die Insolvenzverwalterin :
Das Unternehmen Gepard Express, SE, das derzeit daran interessiert ist, den Bahnverkehr für den Rest des Jahres 2023 zu sichern, nachdem es möglicherweise die behördlichen Genehmigungen und Sicherheitszertifikate für den Betrieb der Bahnen auf den Strecken Jindřichův Hradec - Nová Bystřice, Jindřichův Hradec - Obrataň erhalten hat, und das bereits in der Vergangenheit ein indikatives Angebot für das Anmieten von rollendem Material sowie der Eisenbahnen selbst abgegeben hat, hat die Laufzeit des Angebots von der sofortigen und wirksamen Mitarbeit der Verwaltung des Schuldners abhängig gemacht.
Da sie die Situation so eingeschätzt hat, dass der Schuldner nicht kooperiert, hat sie ihr bisheriges Angebot bzw. ihre bisherige Zusammenarbeit ausgesetzt.
Laut https://jihlavska.drbna.cz/zpravy/doprav...press.html hat auch noch eine polnische Gesellschaft Interesse an der Übernahme, es wird aber nicht mitgeteilt, wer das sein soll.
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