Energetische Krisenstimmung bei den EVU (m. 1 Link)
#1
Guten Nachmittag werte Leser,

wann wird mal wieder alles gut? - Beitrag vom heutigen 02.09. - "Die EVU schlagen Alarm: Die ggw. Strompreise werden den Reise- und auch den Güterverkehr liquidieren".
  • laut des mittelböhmischen Ratsmanns für Verkehr, Petr Borecký, droht das Zerfallen des Systems des öffentlichen Verkehrs
  • eine außergewöhnliche Einigkeit demonstrierten am Donnerstagvormittag die Akteure des Eisenbahnverkehrsmarktes beim Wirtschaftsausschuss der Abgeordnetenkammer
  • die Vertreter der Personen- und Güter-EVU haben hier den Mitgliedern des Ausschusses ihre Befürchtungen zur Entwicklung auf dem Strommarkt vorgetragen
  • und ihre Befürchtungen wurden nicht zerstreut
  • ŽESNAD - wenn die Preise auf diesem Niveau bleiben sollten, wird das für den Reise- und Güterverkehr schlicht tödlich sein (frei)
  • ŽESNAD - es ist ausgeschlossen, dass jemand das zahlen könne und dafür werden selbst die Regionen nichts haben
  • ŽESNAD - man machte darauf aufmerksam, dass,  während die Traktionsenergie heute ca. 3.100 Kronen/MWh kostet, nach den ggw. Marktpreisen nächstes Jahr der Preis auf 22.000 Kronen/MWh käme
  • ŽESNAD - das sei so absurd, man muss da etwas machen
  • ŽESNAD - das sei die gemeinsame Meinung von allen
  • ŽESNAD - man erinnert daran, dass die Schere zwischen Diesel- und Strompreisen immer weiter auseinander geht
  • ŽESNAD - die elektrische Eisenbahn wird verdrängt (von Deepl geholt), so kann niemand mit der Straße konkurrieren
  • von 25 Mitgliedern des Wirtschaftsausschusses hörten ihn 11 an
  • ŽESNAD - man erinnerte ebenfalls daran, dass die SŽ für Januar (und das gesamte nächste Jahr) bisher keine Elektroenergie eingekauft hat, weil sie keinen Lieferanten fand
  • die Händler fürchten sich nämlich angesichts der Marktschwankungen verbindliche Angebote abzugeben
  • Borecký - man gerate absolut außerhalb der budgetseitigen Möglichkeiten, es drohe real der Zerfall des Systems des öffentlichen Verkehrs
  • auch Verkehrsminister Martin Kupka nahm mit seinen Stellvertretern an der Beratung teil
  • Kupka - wiederholte seine Meinung, dass es erforderlich sei, eine gesamteuropäische Lösung zu suchen
  • Kupka - erinnerte daran, dass der Minister für Industrie und Handel, Jozef Síkela, (aufgrund der tschechischen Ratspräsidentschaft in der EU) für den 09.09. den Europäischen Rat für Energie einberufen hat, weil der Energiemarkt angeblich nicht mehr funktioniert
  • Síkela - Europa müsse den Gas- und Strompreise trennen
  • der Rat wird den Vorschlag zur Festsetzung eines maximalen Preises des für die Stromerzeugung verwendeten Gases diskutieren 
  • Kupka - dieser Schritt wird zweifellos effektiv sein
  • Kupka - man nimmt an, dass man direkt nach der Diskussion im Europäischen Rat in den Elektroenergiekauf für die SŽ einsteigt
  • Kupka - räumte ein, dass sein Ministerium Lösungsvarianten auf nationaler Ebene vorbereitet, wenn sich die EU nicht einigen würde
  • Kupka - es sei eine Sache von Tagen und es müsse im September gelöst werden
  • die EVU schlagen u.a. vor das System der Emissionszertifikate auszusetzen
  • an der Beratung im Wirtschaftsausschuss nahmen z.B. auch der Chef von SVOD Bohemia, Petr Moravec, der Chef der SŽ, Jiří Svoboda, der Vorsitzende der Sektion Verkehr der Wirtschaftskammer, Emanuel Šíp, der Chef der ČD Cargo, Tomáš Tóth, der Chef von IDS Cargo, Michal Gajdoš, oder die Direktorin vom Verband der tschechischen Bahnindustrie, Marie Vopálenská, teil
  • Vopálenská - erinnerte daran, dass teure Energie auch Eisenbahnfabriken ruiniert
Allgemeine Schlussfolgerungen (Auszug aus der Präsentation der EVU im Wirtschaftsausschuss PS am 01.09.2022)
  • der Kriegszustand und seine Bedrohungen (höhere Gewalt) zusammen mit den Fehlern der europäischen Energiepolitik haben den Energiemarkt vollständig verwüstet, was in der Folge den Verkehrs- und Industriemarkt verwüstet, das hat nichts mehr mit dem freien Markt gemeinsam und daher sind (nicht marktwirtschaftliche) staatliche Eingriffe absolut unerlässlich
  • die Energiepreise für den Verkehr haben sich schon längere Zeit diametral unterschieden (Traktionsdiesel und Traktionsstrom) und jetzt wird es zu einem absolutes Extrem kommen, das aber leugnet auch den eigentlichen Grund für die Entstehung und Unterstützung erneuerbarer Quellen
  • das Ergebnis sind das Verdrängen der elektrischen Eisenbahn, die allerdings energetisch neunmal weniger anspruchsvoll ist, als ein Diesel-Lkw, und das sich absolut auflösende Bemühen weniger Energie im Verkehr zu benötigen, die um ein Vielfaches nach oben gehen wird. Warum? Weil diese ggw. eine viel billigere Quelle haben (Diesel), die sich aber um ein Vielfaches auszahlen wird, weil keine andere Regulierung existiert und so gilt das Marktumfeld
  • das gesamtgesellschaftliche Ziel Energie zu sparen löst sich auf
  • ohne Eingriff des Staates hat es in diesem Fall auch keinen Sinn überhaupt eine Eisenbahn zu elektrifizieren, obwohl wir alle seit Jahren in die Elektrifizierung der Eisenbahn investieren und gleichzeitig machen wir darauf aufmerksam, dass wir damit faktisch das Ziel der Reduzierung der Emissionen aus dem Verkehr aufgeben und die Verpflichtungen der EU nicht erfüllen

Link zu Zdopravy

Grüße vom

Prellbock
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste