Na immerhin kam der Güterverkehr zum Zuge :
Die Renaissance des Güterverkehrs, so könnte man die Rückkehr der Güterzüge auf den Endabschnitt der Strecke von Kojetín nach Tovačov bezeichnen. Obwohl dieser Zustand "nur" ein halbes Jahr andauerte, ist er aufgrund seines Umfangs und der Umstände, die ihm vorausgingen, einen eigenen Artikel wert. Das deutsche Unternehmen Goldbeck, das seit 2011 Eigentümer des Fertigteilwerks in Tovačov ist, wurde zum Hauptauftragnehmer für den Bau des Logistikzentrums des amerikanischen Unternehmens Amazon, das nach und nach auf dem Gelände der ehemaligen Absetzbecken der ehemaligen Zuckerfabrik Kojetín entstehen wird. Die Anbindung des Werks in Tovačov über einen funktionalen Gleisanschluss an die Strecke Kojetín - Tovačov und die Nähe des Gebäudes selbst zur Eisenbahn waren der Auslöser für die Einbeziehung des Schienenverkehrs in den Transport der Bauelemente. Dies betraf vor allem die Spiroll 500 Deckenplatten, von denen mehrere Tausend zur Baustelle transportiert werden mussten. Hauptziel war es, die betroffenen Gemeinden auf der Strecke zwischen Kojetín und Tovačov von der enormen Zunahme des Lkw-Verkehrs zu entlasten. Die ganze Sache begann am 20.7.2021 mit der Ankunft des ersten Res-Pritschenwagens auf dem Prefa-Anschlussgleis, um die Funktionalität der Verladung auf der neu geschaffenen Deponie zu testen. Dies war auch die erste Inbetriebnahme des Gleisanschlusses nach dessen erheblicher Verkleinerung aufgrund des Baus der neuen Produktionshalle. Der erste Transport fand dann am 26. Juli 2021 statt. Mit einigen Schwankungen stabilisierte sich der Verkehr allmählich auf zwei Güterzugpaare von Montag bis Freitag. Die ursprünglich angekündigte Beförderung auch an Wochenenden wurde letztlich nicht realisiert. Die letzte Lieferung erfolgte am 11. Januar 2022, als die letzten zehn Wagen zu Amazon gingen. Insgesamt wurden für den Bau des Logistikzentrums 180 Züge mit 1.009 beladenen Wagen abgefertigt. Wäre die beförderte Fracht auf der Straße transportiert worden, hätte dies eine Belastung von 1.345 Lkw mehr für die Gemeinden bedeutet. Die Beförderung erfolgte durch den Beförderer ČD Cargo, der den Transport der Waggons für die Beladung auf dem Anschlussgleis nach Tovačov, die Handhabung der Waggons während der Beladung und den Transport der beladenen Waggons zur Entladestelle übernahm. Diese wurde zum Übergabegleis der örtlichen Brennerei Tereos TTD Kojetín. Hier wurde eigens ein kurzer Abladeplatz in Straßennähe eingerichtet, wo die Platten mit Kränen auf Lastwagen verladen und zur Baustelle transportiert wurden. Die Fahrzeuge wurden während des Entladens von den Anschlussgleisarbeitern der Brennerei bewegt. An dem Transport waren insgesamt drei Maschinen der Serie ČD Cargo 742 beteiligt. Zu Beginn wurde der Transport von der 742.108-4 durchgeführt, die am 28. Juli durch die 742.102-7 ersetzt wurde. Mit einer Ausnahme am 20.8., als eine Ersatzmaschine 742.139 wegen Betriebsunfähigkeit einspringen musste, war sie bis zum 15.10. an der Beförderung beteiligt. Dann erlitt sie eine Störung am Antriebsmotor und die Beförderung wurde von der Lokomotive 742.108-4 übernommen, die bis zum Ende der Beförderung die Beförderungsleistung erbrachte. Was die Waggons anbelangt, so wurden zwei Zugpaare von Res benutzt. In der erste Dekade waren es meist Fünfwagenzüge, später wurden es Siebenwagenzüge. Das Werk Tovačov wurde täglich von zwei Manipulationszügen am Morgen und am Vormittag bedient. Gemessen an der Anzahl der verladenen Wagen und der Zeitspanne war dies die größte Beteiligung des Schienenverkehrs am Abfertigungsprozess der Tovačover Prefa unter der deutschen Holding Goldbeck.
Mit vielen Fotos :
https://badber-mb.blogspot.com/2022/08/amazony.html
